15.05.2022 Maccabi - Royal Persia
Gegen alle Widrigkeiten- wichtiger Schritt Richtung Titel
Alles fieberte dem Spitzenspiel der Runde (Anm. 1. gegen 3.) entgegen. Strahlender Sonnenschein am ersten richtig heißen Tag des Jahres. Zahlreiche Zuseher, und zwei Teams die nach jeweiligen Punkteverlusten in der Vorwoche auch auf Rehabilitation aus waren. Maccabis Vorsprung auf den ersten Verfolger Essling war auf drei Punkte geschmolzen, Royals Rückstand auf ebendiese auf vier angewachsen. Jeder rechnete mit der gewohnt „heißen“ Partie zwischen den beiden Kontrahenten, in deren Begegnungen es die letzten Jahre immer knisterte. Womit keiner rechnen konnte war, dass sich eine dritte „Partei“ dazugesellen sollte die sich in den Vordergrund stellte, und noch für einige Aufregung sorgen sollte…
Maccabi begann druckvoll. Doch nach lediglich vier Minuten der erste Aufreger. Nach dem ersten Zweikampf der Partie,- Angstwurm setzte zu einem Sliding Tackling an und spielte den Ball- zückte der Schiedsrichter zum Unverständnis aller die gelbe Karte. Dennoch blieb man ruhig und spielte konzentriert weiter. So ergab sich in Minute fünf die erste Tormöglichkeit. Lediglich vier Minuten später konnte Maccabi aber auch schon Kapital aus ihrer druckvollen anfangs Phase schlagen. Ein langer Ball vor auf Rijad Husic konnte von ihm erlaufen werden, und wurde in den 16er geflankt. Dort wartete Krystian „Krysi“ Koller und beförderte das Spielgerät per Kopf in die Maschen (9.min). Und nur eine Minute danach der nächste Aufreger. Nach einer Attacke im Royal Persia Strafraum blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm. Stattdessen gab es für ein weiteres Sliding Tackling wieder gelb für einen Maccabi Akteur. Diesmal „erwischte“ es „Sebi“ Thienen-Adlerflycht. Doch es kam noch schlimmer… Niemand außer dem Schiedsrichter selbst weiß ob es eine Ablehnung generell für das hereinrutschen ist, oder einer Aussage von ihm auf dem Platz nach wegen der Gefahr auf einem Kunstrasen passierte, er griff in das Spiel ein. Und zwar nach dem dritten Tackling des Spiels,- in keinster Weise anders als die vorherigen,- also weder mit gestrecktem Fuß, noch in besonderer Höhe, und schon gar nicht gefährlich von der Seite oder gar von Hinten. Diesmal zückte der Spielleiter gar gleich „rot“ für Majlind Mehmetaj. Nun war die Aufregung verständlicherweise auf dem Platz und außerhalb groß! Im Zuge dessen sah Maccabi Betreuer Milan Sprecakovic ebenfalls die gelbe Karte.
Die nach einer dominanten Anfangsviertelstunde nur noch zu zehnt agierende Maccabi Mannschaft wurde taktisch etwas umgestellt, und nahm den Kampf mit dem zahlenmäßig überlegenen Gegner auf. Auffällig waren in der nächsten Phase des Spiels, in der zunächst klare Tormöglichkeiten auf beiden Seiten fehlten auch die Pfiffe und Reaktionen des Schiedsrichters. Zweikämpfe wurden öfters als Fouls abgepfiffen,- jedoch nur wenn Maccabi als Zweikampf Sieger hervor ging. Dazu kamen im laufe des Spiels auch noch dubiose Eckball und Out Entscheidungen bei denen er seine um Klassen besser postierten Assistenten überstimmt hatte… Aber weiter der Reihe nach… Nach 22 Minuten konnte der Schiedsrichter es nicht ignorieren als Grega im Strafraum von einem Royal Verteidiger „umgeräumt“ wurde. Er pfiff Elfmeter,- doch Karte zückte er auch hier keine… Den Elfmeter verwandelte Kapitän Mateo Dragicevic zum viel umjubelten 2:0 (25.).
Bis zur ersten ernstzunehmenden Royal Persia Möglichkeit waren 34 Spielminuten vergangen. Der Ball ging am Tor vorbei. Das Spiel plätscherte zwar nicht dahin, aber wirklich gefährliches hatten die Teams nicht zu bieten.
Nach 44 Minuten eine weitere Flanke in den Maccabi Strafraum. Wieder ging Keeper Ljevar zum Ball um ihn „herunter zu pflücken“. Nicht zum ersten, und schon gar nicht zum letzten Male in diesem Spiel wurde er von einem Gegner getroffen (dafür zückte der Schiri ebenfalls nie „gelb“). Der Ball fiel auf den Boden, und wurde von einem Persia Akteur ins Tor befördert. Diesem Treffer versagte der Schiedsrichter allerdings die Gültigkeit. Nun hatte er sich auch erstmals auch den Unmut der Gastmannschaft zugezogen. Dennoch gelang ihnen kurz vor der Halbzeitpause der Anschlusstreffer. Eine Flanke konnte nicht ausreichend verhindert werden, und ein Royal Persia Angreifer köpfelte den Ball zum 2:1 ins Netz (45. +3). Beim anschließendem „Gerangel“ um den im Netz liegenden Ball zückte der Schiedsrichter übrigens das erste Mal eine Karte für einen Royal Persia Spieler. Diese war danach im offiziellen Spielbericht aber wieder „verschwunden“…
Die zweite Halbzeit begann für Maccabi mit noch einem Mann weniger! Der Schiedsrichter meinte auf seine „Leistung“ schon in der ersten Hälfte angesprochen zu Trainer Sprecakovic er brauche gar nicht mehr rausgehen, und zeigte ihm die gelb/rote Karte….
Zunächst tat sich auf dem Spielfeld nicht sehr viel. Dafür sorgte ein aggressiver, schimpfender Zuseher draußen für einigen Unmut. Doch auch auf dem Feld war es bald wieder Brisant. Ein Royal Akteur verlor kurzzeitig die Nerven und stieß mit dem Kopf leicht gegen einen Maccabi Spieler. Er wollte wohl eher eine Reaktion auslösen, als den Spieler zu verletzen. Der ließ sich aber zu nichts hinreißen. Und das war sehr gut so,- denn noch aufmerksamer auf ebendiese Reaktion wartete augenscheinlich der Schiedsrichter. Erst eine Minute später, als noch immer keine Reaktion kam, hole er beide Spieler zu sich um ihnen beiden (!) die gelbe Karte zu zeigen. Die nur wenige Meter dahinterstehenden Zuseher konnten fast die Enttäuschung sehen nicht noch einen Spieler ausschließen zu können… (62.). Die Möglichkeit hätte er gleich darauf gehabt,- denn kurz nach Fortsetzung des Spiels gab es ein Nachtreten gegen einen weiteren Maccabi Akteur. Doch dies war dem Mann mit der Pfeife nicht einmal eine Karte wert…! Es waren dies im Übrigen die beiden einzigen Aktionen die zwischen den beiden Mannschaften ganz kurz für Unruhe sorgen sollten. Der Rest ging sehr fair und kollegial ab!
Der nächste Aufreger betraf dann Royal Persia. Maccabi Keeper Ljevar kam bei einem weiten Ball auf einen Stürmer heraus, und dieser stürzte über ihn. Es wäre wohl eher ein Foulspiel zu ahnden gewesen, doch der Spielleiter entschied zum verständlichen entsetzen von Royal auf Abstoß… (67.)
Kurz darauf legte Maccabi das Spiel allerdings „auf Eis“. Daruis Grega konnte einen langen Ball auf Husic bringen. Der lief mit dem Spielgerät auf das Tor zu. Just als ihn ein Verteidiger eingeholt hatte und ihn mit viel Körper Einsatz am Schießen hindern wollte, konnte Husic einen Heber anbringen. Husic und der Verteidiger flogen durch die Luft. Der Ball allerdings ebenso. Und er fand seinen Weg über den Torhüter ins Netz. Der Jubel auf dem Rasen, und auf den Rängen war groß (70.). Außer zwei weiteren Schuss Versuchen von Grega (85. und 90.+4) spielte sich dann nichts nennenswertes mehr in den offensiv Reihen mehr ab.
Als der Schiedsrichter nach 90+6 Minuten seine beste Aktion zeigte, und das Spiel beendete war der Jubel bei Maccabi groß. Ausgelassen wurde der Sieg gegen den Rivalen, aber auch die Nachricht des Punkteverlustes des direkten Konkurrenten bejubelt. Maccabi ist nun wieder fünf Punkte vor Essling. Der Vorsprung auf Royal Persia beträgt fünf Runden vor dem Ende bereits 10 Zähler.
Wie das Spiel über 90 Minuten mit 11 gegen 11 Spielern ausgegangen wäre, lässt sich natürlich nicht sagen. Klar bleibt aber 1. dass der Spielleiter an diesem Tag in einer unglaublichen Art und Weise versucht hat auf das Spiel (und damit wohl auch auf die Meisterschaft) Einfluss zu nehmen, und 2. die Einstellung, der Zusammenhalt und der Kampf der Maccabi Mannschaft dies nicht zugelassen haben! An diesem Tag gegen alle Gegner. Der Regionalliga- Schiedsrichter war im Übrigen anscheinend so von seinem erfolglosen Mitwirken genervt, dass er am nächsten Tag noch Anzeigen gegen einen weiteren Maccabi Betreuer schrieb.
Die letzten fünf Runden wird es in keinem Spiel weniger als die an diesem Tag zur Schau gestellten Tugenden benötigen. Man hat vor allem an diesem Tag gesehen, dass immer etwas unvorhergesehenes passieren kann,- und die gegnerischen Mannschaften nicht die einzigen Hürden darstellen können. Kann man diese erfolgreich meistern, wird es mit dem großen Saisonziel klappen.
A.S.